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Erfolge bei der Reduktion der Emissionen von Treibhausgasen und Luftschadstoffen

Der Umweltmonitor 2024 des Umweltbundesamtes (UBA) zeigt eine gemischte Bilanz: Erfolge sind bei der Reduktion von Treibhausgasen und Luftschadstoffen sichtbar, jedoch besteht in vielen Bereichen weiterhin erheblicher Handlungsbedarf. Der Bericht untersucht zehn zentrale Themenfelder wie Klima, Wasser, Luft, Energie und Verkehr anhand von Schlüsselindikatoren, die mit politischen Zielen verglichen werden.
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Eine Farbskala verdeutlicht den Fortschritt. UBA-Präsident Dirk Messner betont, dass ambitionierter Umwelt- und Klimaschutz unsere Ökosysteme und Gesundheit stärkt, jedoch Herausforderungen wie die Gewässerverschmutzung und der Straßenlärm weiterhin bestehen.

Die gute Nachricht zuerst: Durch den ambitionierten Ausbau erneuerbarer Energien (aktuell gelb) bleiben die nationalen Klimaziele bis 2030 sektorenübergreifend erreichbar. Die Treibhausgasemissionen sind sogar im grünen Bereich: 2023 wurden in Deutschland rund 674 Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt – 76 Millionen Tonnen oder 10,1 Prozent weniger als 2022. Dies ist der stärkste Rückgang seit 1990. Gründe dafür sind der gestiegene Anteil erneuerbarer Energien, der Rückgang der fossilen Energieerzeugung und eine gesunkene Energienachfrage bei Wirtschaft und Verbrauchern. Der Verkehrssektor jedoch liegt nicht auf Kurs und muss beim Klimaschutz deutlich nachsteuern.

Die Emission von Luftschadstoffen steht aktuell auf Grün. Der durchschnittliche Index der fünf wichtigsten Luftschadstoffe ging zwischen 2005 und 2021 um 34,1 Prozent zurück. Deutschland erfüllt seine internationalen Verpflichtungen gemäß dem Göteborg-Protokoll sowie der europäischen NEC-Richtlinie für das Jahr 2020. Das nächste Ziel ist jedoch anspruchsvoll: Laut der neuen NEC-Richtlinie muss Deutschland seine Emissionen von Stickstoffoxiden, flüchtigen organischen Verbindungen ohne Methan (NMVOC), Ammoniak, Schwefeldioxid und Feinstaub zwischen 2005 und 2030 um durchschnittlich 45 Prozent reduzieren. Diese Reduktion ist auch in der Nachhaltigkeitsstrategie der Bundesregierung festgeschrieben und stellt eine große Herausforderung dar.

Besonders deutliche Defizite gibt es im Bereich Wasser – hier leuchten alle drei Indikatoren rot. Der Grenzwert für Nitrat im Grundwasser wird seit 2008 jedes Jahr an etwa jeder sechsten Messstelle überschritten, hauptsächlich aufgrund der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft. Auch der Blick auf Kunststoffmüll in der Nordsee ist ernüchternd: Nach wie vor gelangen große Mengen Müll in die Meere, wo Kunststoffe nur sehr langsam abgebaut werden. Bis zum Erreichen des vereinbarten Ziels ist noch viel zu tun.

Bei anderen Indikatoren steht die menschliche Gesundheit im Fokus. Der orange bewertete Indikator „Belastung der Bevölkerung durch Verkehrslärm“ zeigt, dass Straßenverkehrslärm das Leben vieler Menschen in Deutschland beeinträchtigt und weitreichende gesundheitliche Auswirkungen haben kann. Seit 2017 hat sich die Situation kaum verbessert. Obwohl bereits zahlreiche Maßnahmen ergriffen wurden, sind zusätzliche Anstrengungen notwendig.

Unser Experte

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Eberhard Fiedler
Eberhard Fiedler ist Geschäftsführer der Inproma GmbH und ermöglicht Unternehmen einen strukturierten und unkomplizierten Start ins Nachhaltigkeits- und Datenschutzmanagement.